Erfahrung

Erfahrungen

Meine hochbetagte Tante habe ich von 2011 bis 2023 betreut. Einige Jahre lebten wir gemeinsam in einem Haus, ab 2018 befand sie sich einem Seniorenheim.

Wir haben viel zusammen gelacht und viel zusammen gelitten.

Die Betreuung eines Menschen, der voraussichtlich in absehbarer Zeit stirbt, wird sehr unterschiedlich erlebt. Für viele Angehörige ist das eine anstrengende, belastende Erfahrung. 


Pflegende Angehörige befinden sich oftmals in einem Jahre andauernden Marathon. In den meisten Fällen befinden die Pflegebedürftigen in einem Zustand, in dem klar ist, dass sie nicht mehr gesund werden. Im Gegenteil. Sie bauen nach und nach immer weiter ab, mal langsamer, mal schneller, und in der Regel steht am Ende dieser Phase der Tod.



Vor welche Herausforderung stellt die Pflege Sie?

Das Bild, das man von der Person, die man pflegt, hat, wird immer mehr zu einer liebevollen Erinnerung.


Pflege zuhause bedeutet meistens, alles zu tun, und das zu jeder Tages- und Nachtzeit. Für viele kranke und/oder hochbetagte Menschen ist es sicherlich eine Erlösung, endlich loslassen und sterben zu dürfen. Für die pflegenden Angehörigen endet eine oft jahrelange Sterbebegleitung. Und gleichzeitig kann ein Vermissen einsetzen, ein Vermissen der geliebten Person, doch verloren hat man sie häufig schon lange davor, dann, wenn die Person beginnt, kognitiv abzubauen, Gespräche nicht mehr möglich sind, gemeinsame Erinnerungen nicht mehr geteilt werden können. 

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